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Hagenau, Rosheim, Oberehnheirn, Schlettstadt, Türkheim, Kayfersberg, Colmar, Münster und Mülhausen. Diese Städte standen unter dem kaiserlichen Landvogte, der seinen Sitz in Hagenau hatte. Das mächtige Straßburg, als freie Reichsstadt, stand nicht unter dem Landvogte, sondern unmittelbar unter dem Reiche. Mülhaufen trat im Jahre 1515 in die schweizerische Eidgenossenschaft und blieb bei dieser, bis es sich im Jahre 1798 unter die französische Herrschaft beugen mußte. Diese zehn kaiserlichen Städte fetzten ihren Stolz in die unverbrüchliche Treue zu Kaiser und Reich; offen und frei bekannten sie in einer Zeit, als Frankreich eben einen Teil von Lothringen losgerissen hatte, ihre Zusammengehörigkeit mit dem Reiche, wie dies aus einer Erklärung des Jahres 1557 hervorgeht: „Wir, die Städtemeister, Bürgermeister und Räte der hernachbenannten des heiligen römischen Reichs Städte, in die Landvogtei Hagenau gehörig, mit Namen Hagenau, Colmar, Schlettstadt, Weißenburg, Oberehnheim, Kay-sersberg, Münster im Gregoriental, Rosheim und Türkheim, samt und jede insonderheit, erklären hiermit öffentlich: daß wir und unsere Nachkommen nimmer zu ewigen Zeiten von der römischen kaiserlichen Majestät und dessen Nachkommen, auch nicht von dem heiligen römischen Reiche wollen dringen lassen, sondern bei demselben in allewege sestiglich, wie bisher geschehen, halten."
In Lothringen ivar es zu der Zeit anders. An der Spitze des Landes stand der Herzog Friedrich Iii. Er war ein Freund und Beschützer der Städte und trat gegen den Adel streng aus, wenn er den Untertanen Übles zufügte. So konnte sich kein Kamps zwischen Adel und Bürgerschaft entspinnen. Die Adeligen zettelten aber eine Verschwörung gegen den Herzog an und trachteten, ihn gefangen zu nehmen. Einst jagte der Herzog in den Wäldern um Ranzig, wurde von der Nacht überrascht und ging in die von den Verschworenen gestellte Falle. Sie verbanden ihm die Augen, führten ihn lange im Walde hin und her und brachten ihn gegen Morgen in den Turm eines festen Schlosses. Es war nur eine Stunde von Nanzig entfernt. Der Herzog wußte nicht, wo er sich befand, auch feine Familie konnte keine Spur von ihm entdecken. Das Volk aber, das den Herzog innig liebte, gab in einem Trauerliede seinem Schmerz um den verschwundenen Herzog Ausdruck.
Fünf Jahre faß er in seinem schrecklichen Verließ. Da zerstörte der Sturm einen Teil des Daches und der Mauer des Turmes. Ein Maurer sang bei der Ausbesserung der schadhaften Stelle das Lied vom verschwundenen Herzog. Friedrich sprach den Maurer an, gab ihm feinen Ring und sicherte ihm eine große Belohnung zu, wenn er ihn der Herzogin bringe und ihr miteile, wo er gefangen sei. So erfuhr man den Aufenthalt des
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Friedrich Friedrich
§2 Allgemeines über die Erde. 2
Die Größe der Erde.
Die Größe der Erde konnte man erst mit Sicherheit feststellen, nachdem
Stücke von Längenkreisen genau gemessen worden waren. So wurde vor reichlich
100 Jahren z. B. der Bogen zwischen Dünkirchen (Nordspitze Frankreichs) und
Barcelona gemessen. Danach berechneten die Franzosen den Meridiankreis von
Paris. Das Stück zwischen Äquator und Pol (*U des vollen Kreises) teilten sie
in 10 Mill. gleiche Teile und nannten einen solchen Teil 1 Meter (d. h. Stab).
Das damals hergestellte Normalmeter, ein Marmorstab, wird noch heute in Paris
aufbewahrt. — So ergab sich:
Der Erdumfang beträgt 4 x 10 Millionen m = 40 000 km. (Ein
Eisenbahnzug, der stündlich 50 km zurücklegte und Tag und Nacht ohne Unter-
brechnng führe, würde zu einer Fahrt um die Erde 331/3 Tage gebrauchen.) Der
Durchmesser am Äquator ist 12 755 km, der Durchmesser am Pol 12 712km
lang (Unterschied 43 km). Die Höhe des höchsten Berges der Erde (Mount Everest,
8800 m) beträgt mithin nur Viboo des Erddurchmessers, also bei einem Globus von
1 m Durchmesser noch nicht einmal 1 mm! Ein Äquatorgrad (40 000 km: 360)
ist 111,307 km lang. Teilt man ihn in 60 gleiche Teile, so erhält man eine Bogen-
Minute = 1,852 km; das ist eine Seemeile (bei Schiffsgeschwindigkeiten oft
ein „Knoten" genannt). Die Erdoberfläche (berechne: Durchmesserquadrat x3v?)
beträgt 510 Millionen qkm; davon sind fast 3/4 Wasser. Der Rauminhalt
der Erde ist 1000 (genauer 1083) Milliarden cbm; das ist aber im Vergleich zur
Sonne sehr wenig, denn sie ist \Xu Millionen mal so groß.
Die Achsendrehung der Erde. (Rotation.)
§2 1. Daß die Erde stillsteht, und daß sich „Sonne, Mond und Sterne" um sie
drehen, ist Täuschung (ähnlich: Wir sitzen in einem Eisenbahnzuge; ein daneben-
stehender Zug fährt ab! Eindruck? Oder wir fahren im Karussell!). Nikolaus
Kopernikus aus Thorn, zu Luthers Zeit in Frauenburg lebend (geb. 1473,
gest. 1543), bewies, daß sich die Erde bewege, und zwar a) täglich um die
eigene Achse (Achsendrehung oder Rotation), b) jährlich um die Sonne
(Revolution). Johannes Kepler, ein Württemberger, stellte dann fest, daß
die Erdbahn eine fast kreisförmige Ellipse ist, in deren einem Brennpunkte
die Sonne steht.
2. Beweise für die Achsendrehung der Erde:
a) Die Abplattung der Erde an den Polen (Versuch mit der Schwung-
Maschine und mit dem Oltropsen in einer Mischung von Wasser und Weingeist).
b) Der Pendelversuch von Foucault: Ein Pendel, das an einem Orte
zwischen dem Äquator und dem Pol schwingt, zeigt eine scheinbare Veränderung
seiner Schwingungsbewegungen in einer Richtung, die der Bewegung der Erde
entgegengesetzt ist.
c) Die Abweichung des fallenden Körpers von der Senkrechten
nach Osten.
ä) Die Passatwinde: Die Luftströmungen der nördl. Halbkugel werden
nach rechts, die der südl. nach links abgelenkt.
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60
neu Tälern, z. B. im Wuppertale, aber sehr reizvoll. Im Süden an der Sieg
enthält es das schon genannte Eisenlager, im Norden bildet es
§ 45 4k. das Ruhrkohlengebirge. Wie das Saarbrückener Kohlenlager am Süd-
fuß, so liegt das Ruhrkohlenlager am Nordsuß^des Rheinischen Schiefergebirges.
Es liegt überwiegend auf der rechten Seite des Flusses und gehört teils zur
Rheinprovinz, teils zu Westfalen. Es ist eins der reichsten Kohlenlager Europas;
1880 förderten 80000 Arbeiter 22 Mill. t, 1900 230000 Arbeiter 60 Mill. t
Kohle! 90 abbauwürdige Flöze mit 120 m Kohle liegen übereinander. Von
großem Wert ist es, daß im Kohlengebirge auch Eisenerze gefunden werden (wes-
halb?), fowie, daß das Siegener Eisenlager nicht weit entfernt ist. Mehr
als 30 Fabrikstädte liegen hier — im Rheinisch - Westfälischen Industrie-
gebiet—beieinander. Jnessen, das auf A. angewachsen ist, befindet sich die größte
Fabrik der Welt, die Kmppsche Gußstahlfabrik (37000 Arbeiter, dazu 32000 in Anlagen
außerhalb Essens, mit Familienangehörigen zusammen 230000 Köpfe, davon 40000 Schulkinder;
43/4 qkm Fabrikgelände, davon fast 1 qkm überdacht; 141 km Gleis, 50 Lokomotiven, 2400 Eisen-
bahnwagen; Dampfkessel und Motore mit 50000 Pferdekräften; 80 hydraulische Pressen mit einer
Druckkraft bis zu 10 Mill. kg; täglicher Verbrauch von 800 Wagenladungen Kohlen.— Drei Kohlen-
bergwerke bei Essen und Bochum; viele Eisensteingruben in Deutschland und im Norden Spaniens
(Bilbao); ein 25 km langer Schießplatz bei Meppen und ein 8,5 km langer bei Tangerhütte;
3 Hüttenwerke; eine Reederei in Rotterdam; das Grusonwerk in Magdeburg-Buckau; die Ger-
mania-Werft in Kiel-Gaarden. — Außer den berühmten Kanonen werden angefertigt Panzer-
platten, Schienen, Radreifen, Achsen, Schiffwellen usw. — Große, berühmte Arbeiterkolonien
und mustergültige Wohlfahrtseinrichtungen). Im übrigen siehe die Städte des Ruhr-
kohleugebietes §466.
5. Die Kölner (oder Niederrheinische) Bucht schiebt sich wie ein Keil in
das Schiefergebirge hinein. Sie bildet eine abgesunkene Scholle, die von einem
vorzeitlichen Meer mit einem fruchtbaren Erdreich bedeckt wurde. Städte siehe
§ 46e.
6. Die Münsterlandbucht bildet ebenfalls eine keilförmige, abgesunkene Erd-
schölle. Zwischen welchen Gebirgen? Von welchen Flüssen durchflössen? Die
Fruchtbarkeit nimmt von Süden nach Norden ab. Besonders fruchtbar sind
Hellweg und Soester Börde am Fuß der Haar; besonders unfruchtbar das
Moor- und Heidegebiet der Senne, wo? Städte siehe § 46k.
c) Die Städte im Gebiet des Rheinischen Schiefergebirges, der Cölner
Bucht und des Münsterlandes.
§ 46 a) Im Gebiet des Taunus: Wiesbaden O, am Südfuß des Taunus, warme Quellen,
besuchtestes Bad Europas. — Andere Taunusbäder: Schlangenbad, Langenschwalbach und
Homburg v. d. Höhe (benachbart die Saalburg, s. oben). Mineralquellen haben ferner Nieder-
Selters und Soden.
b) Im Rheintal von Mainz bis Bonn. Die Namen der Leinen Städte und Schlösser
bis Koblenz siehe in der schematischen Darstellung § 43. — Koblenz D, wo? Alte Römer-
stadt (Confluentes = Zusammenfluß). Gegenüber die Festung Ehrenbreitstein. Im Neu-
wieder Einbruchsbecken: Neuwied und Andernach. — Am Fuß des Siebengebirges: Königs-
winter. — Der Siegmündung gegenüber: Bonn O, Universität.
e) In den Nebentälern; im Moseltal: Trier D, älteste Stadt Deutschlands, mit
großartigen Ruinen aus der Römerzeit (Porta nigra, Kaiserpalast, Amphitheater u. ct.); im
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Extrahierte Ortsnamen: Nordsuß^des_Rheinischen_Schiefergebirges Rheinprovinz Westfalen Europas Rheinisch_-_Westfälischen_Industrie- Bochum Deutschland Spaniens Bilbao Meppen Rotterdam Magdeburg-Buckau Rheinischen_Schiefergebirges Taunus Wiesbaden Taunus Europas Schlangenbad Langenschwalbach Homburg Saalburg Rheintal_von_Mainz Bonn Koblenz Andernach Bonn Deutschlands
7
Verteilung von Land und Wasser.
§ 5
Wandert der Beobachter
nordwärts, so hat sich
z. B. auf 1 ° nördl. Breite
der Himmelsnordpol um
1 ° über den Horizont ge-
hoben, auf 50° nördl.
Breite um 50°, beim
Nordpol um 90° (hier
steht also der Polarstern
senkrecht über dem Be-
obachter). Die geo-
graphische Breite
ist demnach überall
gleich der Polhöhe.
Man findet also die geo-
graphische Breite eines
Ortes, indem man seine
Polhöhe mißt.
Abb. §4. Bestimmung der
geogr. Breite.
Ein im Scheitelpunkt des
Winkels b stehender Beobach-
ter befindet sich auf 50° nördl.
Br. «a' ist also = 50°).
Für diesen Beobachter steht
der Polarstern um den <£ a
über dem Horizont; <£a ist
demnach seine Polhöhe. Nun
ist aber <):a' + ib' = lr
(warum?) und <£a + <tb
ebenfalls = 1 R . Da nun
<b' = <b ist, muß auch
<£ a' = <£ a sein, oder mit
andern Worten: Die geo-
graphische Breite ist gleich
der Polhöhe.
Siidpob
Polarstem
A A
b) Die geographische
Länge wird mit Hilfe genau gehender Uhren (Chronometer) bestimmt. Wenn
auf einem Schiff 12 Uhr mittags (Sonnenzeit!) der mitgenommene Chronometer
schon 2 Uhr nachmittags zeigt, so ist das ein Beweis, daß das Schiff 30° nach
Westen zurückgelegt hat. (Die Sonne braucht zu einem Grad 4 Minuten [nach-
rechnen: 24 Stunden: 360], also 2 Stunden: 4 = 30.) Seit der Erfindung
des elektrischen Telegraphen kann man den Längen-Unterschied sehr bequem
durch ihn feststellen. Wird z. B. von Stargard (Mitteleuropäische Einheitszeit,
s. §10) genau mittags 12 Uhr (Sonnenzeit!) durch den Telegraphen ein Zeichen
nach Hamburg gegeben und stellt sich nun heraus, daß die Hamburger Sonnenzeit
dann noch 20" vor 12 ist, so ist damit festgestellt, daß Hamburg (20 : 4 =) 5° westl.
von Stargard liegt.
5. Welche Erfahrung macht jemand mit seiner Uhr, der a) nach Westen,
b) nach Osten um die Erde reist? Wie ist das zu erklären? Damit man bei einer
Reise um die Erde bei der Rückkehr nach dem Ausgangspunkt nicht einen Tag
mit dem Datum vor oder zurück sei, hat man den Datumwechsel an der söge-
nannten Datumsgrenze auf dem 180° von Greenwich eingerichtet.
Verteilung von Land und Wasser; wagerechte und senkrechte
Gliederung.
a) Verteilung von Land und Wasser.
1. Von den 510 Mill qkm Erdoberfläche sind (365 Mill. qkm) § 5
Wasser und x/4 (145 Mill. qkm) 2anb. Meeresfläche und Landfläche ver-
halten sich also etwa zueinander wie 5 : 2. Bei der Verteilung von Land und
Wasser walten große Verschiedenheiten ob. So hat die nördl. Halbkugel 49%
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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89
Schlesien.
Abb. 4, § 59. Ein Baudendorf (St. Peter bei Spindelmühle).
Abb. §60. Hörnerschlittenfahrt im Riesengebirge.
Born die vereiste Prinz Heinrich-Baude, hinten die Schneekoppe. Die reiche Schneebedeckung
des Riesengebirges und die gleichmäßigen Gehänge gaben früh Veranlassung zum Schlittensport.
Bergauf muß mau deu Schlitten auf dem Rücken hinauftragen; die größeren „Hörnerschlitten"
(die Kufen sind vorn hörnerartig aufgebogen) werden von Pferden nach oben gebracht.
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5? 74 Das Ostdeutsche Tiefland. 112
Abb. 2, § 74. Berlin (
(Betrachtung zu Bild 2, §74; ziehe auch den Plan zu Rate!) Im Vordergrunde die Schloßt k
Das Schloß, ein mächtiges Viereck von 192 x 116 in mit mehreren Höfen und 700 Zimmern und Sälen,1 l
eröfsnungen). — An der Westseite ein herrliches Portal, darüber erhebt sich eine stattliche Kuppel (
Reiche errichtete Denkmal Wilhelms I. (von Begas), dessen Rückseite wir sehen (ein Hallenbad,
Gehen wir um die Schloßecke rechts, so kommen wir auf den nur zum kleinen Teile sichtbares
erinnert an die Peterskirche in Rom? er wurde aus Staatsmitteln für 11 Mill. Mk. erbaut und 190^ e
Dahinter liegen (s. Plan!) noch drei andere Museen. Die Anlagen zwischen Dom, Altem Museum i
Vom Berliner Verkehrswesen. Die 700 Straßen Berlins, die das 70 qkm große
Weichbild der Stadt durchziehen, haben zusammen eine Länge von 550 km, würden aneinander-
gereiht also von Berlin bis Wien reichen. Ein ungeheurer Verkehr wogt in ihnen hin und her.
Tausende von Omnibussen und Droschken, darunter auch viele Automobilwagen, sowie zahlreiche
elektrische Straßenbahnen stehen in seinem Dienst. Einen großen Teil des Verkehrs übernehmen
die Ringbahn und die Stadtbahn (Abb. 1, § 74). Erstere umzieht die Stadt in weitem Bogen und
verbindet die Vororte miteinander, letztere durchschneidet, mehr oder weniger der Spree folgend,
etwa die Mitte der Stadt und ist 14 km lang, wovon 8 km auf Bogen ruhen (Viadukte). Uuauf-
hörlich eilen auf diesen Bahnen die Züge hin und her. Auf der Stadtbahn folgen sie in
den Stunden des stärksten Verkehrs in Fristen von 21/2 Minuten aufeinander! Als
dritte Bahn für den städtischen Verkehr gesellt sich dazu seit 1902 die 11 Km lange elektrische
Hoch- und Untergrundbahn, die den S. der Stadt, ungefähr in der Gegend des Landwehr-
kanals, durchquert und den äußersten O. mit Charlottenburg in Verbindung setzt. Etwa auf
2u ihrer Länge ist sie Hochbahn; wo sie aus Charlottenburger Gebiet übertritt — südl. vom
Tiergarten — senkt sie sich mit einem Gefälle von 1 : 38 herab und verwandelt sich in eine Unter-
grundbahn. Eine nördl. Abzweigung führt nach der unterirdischen Station am Potsdamer
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Begas
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Rom Berlins Berlin Wien Charlottenburg
121 Schleswig-Holstein. ___§ 79
Nach einer Aufnahme von A. Sievert-Kiel.
Abb. 1, § 79. Die neue Hochbrücke bei Holtenau (im Bau).
Die Brücke wurde von beiden Ufern aus freischwebend, also ohne Gerüst, vorgeschoben.
Das Bild zeigt die Brücke kurz vor dem Zusammenschluß der beiden Hälften.
Abb. 2, § 79. Bau des Kaiser Wilhelm-Kanals (Baggerarbeit).
Wir sehen 2 Trockenbagger, einen rechts auf der alten Oberfläche, den andern eine Stufe
tiefer auf dem Grunde des von dem ersten geschaffenen breiten Bettes. Die Eimer (vergleiche
die weißen Flecke bei den Baggern!) laufen an einer Kette ohne Ende, kratzen sich an der
Schrägnng ihr Teil Erde ab und schütten es oben, selbsttätig in bereitstehende Eisenbahnwagen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
Extrahierte Personennamen: A._Sievert-Kiel
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Holtenau
4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte.
17
der Schweiz, im Osten in Böhmen. Die in Südbayern gefundenen zahlreichen Flachgrüber gleicher Ausstattung gehören unzweifelhaft den Vindelikern und Norikern an, von denen wir aus den Zeugnissen der alten Schriftsteller wissen, daß sie keltischer Abkunft waren und in unserem heutigen Bayern südlich der Donau bis an den Fuß der Alpen ihre Wohnsitze hatten.
Sind wir für die vorletzte Stufe der La Teuezeit in Bayern nur auf Gräberfunde angewiesen, so kommen für die letzte Stufe nunmehr auch Wohn-stätteusuude in Betracht. An zwei Orten Südbayerns sind, soweit bekannt,
bisher solche zutage gekommen, in Manching, Bezirksamt Ingolstadt, und in Karlstein bei Reichenhall. In Manching, woselbst eine ausgedehnte Umwallung sich befindet, wurde innerhalb dieser ein großer Fund von Geräten und Schmucksachen gemacht, der unzweifelhaft auf eiue Wohnstätte deutet. Es befanden sich darunter Bestandteile von Wagenbeschlägen, Rädern, Pferde-
geschirr, Bruchstücke von Luxusgeräten, große Glasringe, Fibeln, Tierfiguren von Bronze u. a. In Karlstein stieß man auf die Wohnstätten selbst, die sich als viereckige Blockhäuser, aus Balken gezimmert, mit Türen und Fenstern, Feuerstellen und Vorplatz erwiesen. Die gefundenen vielen Eisennägel und Klammern rührten von der Befestigung und Verbindung der Balken, die Eisenblechbeschlüge von Türbändern und Schlössern her, zu denen auch die
Schlüssel von Eisen vorhanden waren. Ein reich ornamentierte viereckiges Eisengitter mag zu einer Fenster- oder Türöffnung gehört haben und fetzt
die Verwendung von Glas voraus. In der Kulturschicht der Wohnstätten kamen zutage runde Mühlsteine von Handmühlen, große Wasserknsen von Ton, Eisengeräte aller Art, darunter Sensen und Ketten, Svinnwirtel, Netzsenker von Ton, Nähnadeln von Eisen und Bronze; an Schmuck Bruchstücke von blauen Glasarmreifen mit gelber Schmelzunterlage, vergoldete Bronzeblechbeschläge von Gürteln, Fingerringe von Bronze und Eisen, eine Menge Bronzezieraten, zum Teil mit Blutemail, au Waffen lediglich Pfeilspitzen von Eisen, ferner eine Menge Tongefäßreste, auf der Drehscheibe geformt und hart gebrannt. Als besonders wichtig aber ist der Fund von Silbermünzen keltischen Gepräges und der einer ägyptischen Bronzemünze von einem der drei ersten Ptolemäer zu verzeichnen, welche den regen Handelsverkehr der Zeit bis in das entlegene Gebirgsdorf andeuten. Hier wie in Manching wurden außerdem viele Eisenschlacken gefunden, welche auf Verschmieduug von Eisen an Ort und Stelle hinweisen.
Neben diesen Wohnstättenfunden spielen jetzt auch die zahlreichen Funde von goldenen Münzen, sogenannteu Regenbogenschüsselcheu, eine wichtige Rolle. Solche Funde wurden in Südbayern bis zur Douau zahlreich gemacht, darunter zwei große Schatzsunde, von denen jeder über 1000 Stück enthielt. Eine solche Menge Münzen kann nur da zum Vorschein kommen, wo diese als Zahl- und Verkehrsmittel umlaufen und geprägt werden. Auch diese gehören den beiden letzten Jahrhuuderteu vor unserer Zeitrechnung an.
Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 9
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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42 10. Kolonisierende und germanisierende Tätigkeit des bayerischen Stammes.
Von Norden her waren die Slaven bis in die Gegend von Eichstätt einerseits, von Premberg (B-A. Burglengenfeld) anderseits vorgedrungen. Von Osten her hatten sie zum mindesten den mittleren Regen erreicht; noch in der Karolingerzeit begegnen Slaven in der Gegend von Pösing bei Cham.
Hier nun setzt die bayerische Kolonisation ein und dringt Schritt für Schritt nach dem Norden vor, indem man teils die flavifchen Siedelungen besetzt teils auf neugerodetem Boden deutsche Kolonistendörfer anlegt. Noch in dem Kapitulare von 805 erscheint das uralte Premberg als Grenzpunkt deutschen Lebens. Gerade ein Jahrhundert später, 905, ist man über Nabburg hinaus bis an die Luhe vorgerückt; ein Vasall des Markgrafen Luitpold erhält hier eine Hufe, die vordem ein, Slave besessen. Um die Wende des 10. und 11. Jahrhunderts erreicht man die Waldnaab, einen der Quellflüsse der Nab; hier, in der Gegend von Falkenberg, Altneuhaus und Schwarzenschwal, scheint die deutsche Vorwärtsbewegung einige Zeit halt gemacht zu haben. Aber noch in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts gewinnt man dem Urwalde und der slavischen Rasse eines der schönsten deutschen Länder ab, das zwischen dem Böhmerwalde, Fichtelgebirge und Erzgebirge sich hinziehende Egerland; bereits in einer Königsurkunde von 1061 erhalten wir Kunde nicht bloß von der Existenz der Stadt Eger sondern auch von der Reichsstraße, die Eger mit Nürnberg verbindet. Am Schlüsse des 11., am Anfange des 12. Jahrhunderts ist man bis zur Grenze des Schönbacher Ländchens (im heutigen Vogtland), bis zum Fleisseubache vorgerückt. Ja bereits greift die Kolonisation nach dem sogenannten Regnitz lande bei Hos über.
Es war ein gewaltiges Resultat bajuwarischer Kulturarbeit; von Premberg bis zur Waldsteinkette und bis in das Vogtland bei Aadorf hinein erinnern heutzutage nur mehr slavische Orts- und Flußnamen daran, daß hier ehemals Slaven gesessen. Diese nationale Verschiebung vollzog sich teils durch deutsche Einwanderung teils durch Entnationalisierung der Slaven, nicht aber durch Vernichtung derselben. Daß in dem heutigen Sprachgebiet auch nach der bajnwarischen Einwanderung eine nicht unbedeutende slavische Bevölkerung zn-riickblieb, das beweist das Auftreten slavischer Personennamen in den Urkunden noch des 13. und 14. Jahrhunderts und die Menge der slavischen Ortsnamen vorbainwarischer Entstehung. Aber die Geschlossenheit der Ansiedelungen hält die bajuwarifche Kraft zufammen; nicht der Bayer wird zuletzt von dem Slaven assimiliert, sondern der Slave von dem Bayern.
Auch hier geht wie in Inner- und in Niederösterreich die Kolonisation vom Großgrundbesitz aus. Bis an die Wende des 11. und 12. Jahrhunderts sind die Führer vorwiegend Laiengewalten: die Krone, die Markgrafen, namentlich die babenbergischen, ferner die gräflichen und freiherrlichen Geschlechter, wie die Sulzbacher, Leuchtenberger, die Herren von Velbnrg, Altendorf und Laber, endlich ganz besonders die zahlreichen Ministerialengeschlechter.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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27. Eine Festschule der Meistersinger.
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Mühlwerk und Wasserwerk ihn preist;
(Er schützet durch Bollwerk Deich und Schanz,
Die heilige Schrift weiht ihm den Kranz;
(Er zimmerte die starke Arch',
Drin Noah war, der Patriarch;
Wie rings auch brausete die Flut,
(Er ruhte in ihr in sicherer Hut;
Mit den Seinen er gerettet ward,
Mit allen Tieren jeder Art.
(Er zimmerte nach weisem Rat Jerusalem, die Gottesstadt,
Des weisen Salomo Königshaus,
Das führte er mächtig und prächtig aus.
Denkt an das Labyrinth zum Schluß:
Wer ist geschickt wie Dädalus?
Als er geendet, sah man den zweiten Merker mit einer Kreide einen großen Strich wegen der Klebsilbe auf den Tisch malen. Dann begann sogleich Ludwig Binder folgenden Spruch zur Erwiderung:
Das Holz verfault, der Stein bleibt Stein;
Der Steinmetz muß der erste sein.
Ringmauern baut er, kühne Türme,
Basteien auch zu Schutz und Schirme,
Gewölbe pflanzet er, die sich kühn Aufrankend in die Lüste zieh’n,
Schtoindliche Gänge, durchsichtig und fest,
Mit Säulen und Bildwerk geschmücket aufs best’.
Den schiefen Turm von Pisa schaut,
Den Wilhelm von Nürnberg hat erbaut;
Zu Jerusalem den hohen Tempel,
Der trug der höchsten Vollendung Stempel;
Der himmelhohe Turm zu Babel,
Das Grab des Mausolus ist keine Fabel,
Die Pyramiden, die künstlichen Berg',
Sie überragen weit alle Werk'.
Er bekam einen Strich von dem zweiten Merker wegen der Klebsilbe und von dem dritten wegen zweier unreiner Reime zwei. Alles war gespannt auf Hans Sachsens Erwiderung, als er sich zu folgendem Spruch erhob:
Vermag auch Beil und Meißel viel,
Schwach sind sie gegen den Pinselkiel.
(Er bringt nicht nur Häuser und Städte hervor,
Türmt Schlösser und schwindlichte Warten empor —
Nein, was zu Ansang Gott erschuf Durch seines göttlichen Wortes Ruf,
Das schaffet der Maler zu aller Zeit:
Gras, Laubwerk, Blumen auf Feld und Heid',
Den Vogel, wie in der Luft er schwebt,
Des Menschen Antlitz, als ob er lebt,
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Extrahierte Personennamen: Salomo_Königshaus Ludwig_Binder Ludwig Wilhelm_von_Nürnberg Wilhelm Hans_Sachsens